Kassin Josef, Bildhauer. * Klagenfurt/St. Ruprecht, 15. 5. 1856; † Wien, 30. 12. 1931. Von F. Pönninger entdeckt, lernte er 1873/74 in dessen Wr. Atelier, trat 1875 in die Wr. Akad. der bildenden Künste ein und zählte zu den bedeutendsten Schülern K. Kundmanns, 1877 erhielt er den Gundlschen Preis und 1885 für seine Gruppe „Simson und Delila“ das Staatsreisestipendium, so daß er 5 Jahre in Italien Kunststud. betreiben konnte. Er lebte und arbeitete in Wien, pflegte aber zeitlebens enge Beziehungen zu Kärnten. Hier läßt sich die künstler. Entwicklung K.s gut verfolgen, von der charaktervollen aber noch der Bildvorlage verhafteten, postumen Porträtbüste Christoph Neuners (1877) über den ganz unter dem Eindruck Roms stehenden Verkündigungsengel vom Grabmal Rainer zu St. Veit an der Glan (1886) zu dem feinsinnigen, altgriech. Vorbildern tief nachempfundenen Bronzerelief des liebevollen Abschieds der Mutter vom 7jährigen Sohn am Grabmal Dr. Herbst in Klagenfurt/Annabichl, weiter zu so köstlichen naturnahen Schöpfungen wie den neck. Putten des Delphinbrunnens bei der Klagenfurter Stadtpfarrkirche (1929) und dem spieler. Mädchenakt am Nixenbrunnen im Schubertpark. K. war der bedeutendste Kärntner Bildhauer seiner Generation.