Kastelic Miha, Publizist und Dichter. * Oberdorf b. Sittich (Gorenja vas/Stična, Unterkrain), 1. 9. 1796; † Laibach, 22. 10. 1868. Jurist und zuerst Praktikant bei der Illyr. Staatsgüterdion. in Laibach, 1825 Skriptor an der Laibacher Lyzealbibl., ab 1850 Bibliothekar und Kustos, 1865 i.R. K. gründete und redigierte den Almanach „Kranjska čbelica“ („Das Krainer Bienchen“), der zwischen den „Pisanice“ („Schriften“) von D. Dev (1779) und der literar. Z. „Slavinja“ (1824) als erste slowen. literar. period. Publ. beinahe alle Dichter Krains als Mitarbeiter vereinigte und dessen wertvollste Veröff. die Gedichte Prešerens waren. Mitredakteur der „Kranjska čbelica“ war J. Zupan, ästhet.-krit. Mentor aber der klass. Philol., in der modernen und klass. Literatur äußerst belesene, M. Čop. „Kranjska čbelica“ wollte das Interesse der einheim. Gebildeten für die slowen. Sprache wecken und neben dem utilitarist. religiösen Schrifttum für die Landbevölkerung, echte Kunst- und Volkspoesie im Sinne der Romantik bieten. Das Mißfallen des mächtigen Zensors J. Kopitar (Slowen. ABC-Krieg) und der Tod Čops (1835) entmutigten K., so daß er sich nach Hrsg. des 5. H. (1848) von der Redaktion ganz zurückzog. Einer der fruchtbarsten Dichter dieses Almanachs, bemühte er sich um die Hrsg. der von E. Korytko ges. slowen. Volkslieder (1839–44) und bewahrte verschiedene Manuskripte aus dem Nachlasse Vodniks, Čops und Prešerens.