Köck, Gustav (1879-1939), Botaniker und Phytopathologe

Köck Gustav, Botaniker und Phytopathologe. * Wien, 7. 11. 1879; † Spital a. Semmering (Stmk.), 28. 7. 1939. Stud. ab 1898 an der Univ. Wien Botanik, 1903 Dr.phil., 1902/03 kurz im Mittelschuldienst, trat er 1903 in die landwirtschaftlich bakteriolog. Pflanzenschutzstation ein, wo er, 1914–17 ausgenommen, bis 1930 tätig war; 1924 Hofrat. 1925 habilit. er sich an der Hochschule für Bodenkultur für Phytopathol., supplierte 1926–29 die Vorlesungen aus Pflanzenkrankheitslehre und wurde 1930 o. Prof. für Phytopathol. und damit Institutsvorstand. 1935/36 Rektor der Hochschule für Bodenkultur. In den letzten Jahren seines Wirkens beschäftigte sich K. viel mit Rauchschadensfragen. Neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit an der Hochschule war K. 1930–38 Konsulent der Bundesanstalt für Pflanzenschutz. Korr. Mitgl. der österr. Gartenbauges. und Ehrenmitgl. des Bundes österr. Baumschulbesitzer. Seine vielseitige wiss. Tätigkeit, die sich u. a. besonders auf das Gebiet des Kartoffelbaues erstreckte, fand in mehr als 150 Publ. und zahlreichen Büchern und Broschüren ihren Niederschlag.

W.: Septoria Lycopersici auf Paradiespflanzen und Phyllosticta Cyclaminis auf Cyclamen persicum, in: Z. für das landwirtschaftliche Versuchswesen in Österr. 8, 1905, S. 572–78; Über die Bedeutung des Formaldehyds als Pflanzenschutzmittel, speziell über den Wert desselben als Beizmittel, ebenda 9, 1906, S. 811–43; Über Versuche zur Bekämpfung von Plasmopara cubensis, ebenda 10, 1907, S. 27 bis 31; Der Eichenmehltau, seine Verbreitung in Österr.-Ungarn und seine Bedeutung in forstlicher Beziehung, ebenda 13, 1910, S. 842–88; Die häufigsten pilzlichen Krankheiten unserer wichtigsten Nadelhölzer und ihre Bekämpfung, in: Landes-Amtsbl. des Erzherzogtumes Österr. unter der Enns, 1908, n. 12 und 13; Die wichtigsten pilzlichen Krankheiten unserer Laubbäume und ihre Bekämpfung, ebenda, n. 4 und 5, 1909; Über drei kryptogam. Erreger beachtenswerter Pflanzenkrankheiten (Pseudoperonospora cubensis, Sphaerotheca mors uvae und Fusarium sp.), in: Verhh. der Zoolog.-Botan. Ges. Wien 59, 1909, S. 48–57; Die wichtigsten Krankheiten und Schädlinge unserer gebräuchlichsten Ziersträucher und Zierpflanzen und ihre Bekämpfung, in: Z. für Gärtner und Gartenfreunde 5, 1909, S. 165–67, 188–91, 209–12 und 229–34; Pflanzenschutz. Leitfaden für den pflanzenschützlichen Unterricht an landwirtschaftlichen Lehranstalten und für den Selbstunterricht, Bd. I Feldbau, Bd. II Obst- und Weinbau, Bd. III Garten- und Gemüsebau, 1922; Schädlinge im Obstbau. Scholle Bücherei, Bd. 110, 3. Aufl. 1931; Pflanzenschutz im Klein- und Siedlergarten, ebenda, Bd. 111, 1934; Über das Verhalten der verschiedenen Kartoffelsorten gegenüber dem Erreger der Kartoffelknollenfäule (Phytophthora infestans), in: Fortschritte der Landwirtschaft 6, 1931, S. 518–22; Die Bedeutung der kulturellen Bekämpfungsmethoden im prakt. Pflanzenschutz, in: Z. für Pflanzenkrankheiten (Pflanzenpathol.) und Pflanzenschutz 42, 1932, S. 383–89; Über die Bedeutung der biolog. Bekämpfungsmethoden für den prakt. Pflanzenschutz, ebenda, 43, 1933, S. 358–61; Über einige bei forstlichen Rauchschadenerhebungen häufig begangene Fehler und ihre Vermeidung, ebenda 44, 1934, S. 81–91; Die wirtschaftliche Bedeutung der Resistenzzüchtung im Kartoffelbau, in: Der Kartoffelbau 22, 1938, S. 66 f.; etc; 1924–31 Schriftleiter der „Österr. Zeitschrift für Kartoffelbau“.
L.: Wr. Landwirtschaftliche Ztg. vom 12. 8. 1939; F. Beran, 50 Jahre Österr. Pflanzenschutz 1901–51 (Bundesanstalt für Pflanzenschutz), 1951; G. Lindau–P. Sydow, Thesaurus litteraturae mycologicae et lichenologicae I, 1908, S. 783–84, III, 1913, S. 368–70.
(Ehrendorfer)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 16, 1966), S. 29f.
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