Papin, Heinrich (1786-1839), Zeichner, Miniaturist und Lithograph
Papin Heinrich, Zeichner, Miniaturist und Lithograph. * Berlin (Potsdam?), 1786; † Wien, 8. 12. 1839. Sohn eines Predigers, Enkel des Stechers Chodowiecki; Schüler seiner Mutter Jeanette P. (1761–1835). P. lebte 1816–20 und ab 1828 in Wien, wo er zuerst bei der Gründung der Druckerei Gerold und für die Lithograph. Anstalt sowie für Trentsensky tätig war. Er schuf lithograph. Porträts und Illustrationen für Landschaftswerke mit volkskundlichem Einschlag, auch (tw. hist.) Genre- und Tierdarstellungen. Ab 1828 stellte er Bildnisse in Öl und Aquarell in der Akad. zu St. Anna in Wien aus.
W.: F. Ph. Jägerbauer, Zeichnung, 1818; J. Frh. v. Aichen, Stich, 1818, nach K. Sales; G. Lechthaller, Silberstift laviert, 1820, R. Gf. Czernin, 1825, M. Gf. Dietrichstein, beides Aquarelle, alle Hist. Mus. der Stadt Wien. Lithographien: Pedro v. Portugal, ca. 1816, Friedrich II., 1817, Frh. Reichmann und Frau, 1817, alle Graph. Lehr- und Versuchsanstalt, Wien; Landschaftsdarstellungen, 1817/18, Fideikommiß – Bibl., Wien; Volkstypen, 1818/19; Bildliche Darstellung der k. k. österr. Armee, 225 Bll., 1820, Graph. Smlg. Albertina, Wien; Die Ermordung Philipps v. Schwaben durch Otto v. Wittelsbach, nach K. F. Lessing, Die Mittagsruhe bei der Ernte, nach L. Elsholtz, Der Jäger nach der Heimkehr, nach J. C. Schulz, alle 1835; N. v. Mastrovich, 1837; J. Landner und Dame, 1838; J. Rosulek, 1839; etc.
L.: Kunst-Bl., 1820, S. 410; Kunst und Künstler, Jg. 8, 1910, S. 9; F. H. Böckh, Wiens lebende Schriftsteller . . ., 1822; Bénézit; Nagler; Thieme–Becker; E. Leisching, Die Bildnisminiatur in Österr., 1907, S. 213 f.; H. Schwarz, Die Anfänge der Lithographie in Wien, phil. Diss. Wien, 1921, S. 216 ff. (mit Verzeichnis der Lithographien); L. R. Schidlof, The Miniature in Europe, Bd. 2, 1964, S. 609.
(H. Schöny)