Pascoletto Hadrian, Jurist. * Triest, 7. 2. 1866; † Wien, 10. 7. 1941. Sohn eines Fiumaner Reeders; stud. an der Univ. Wien Jus, 1890 Dr. jur. Trat 1890 beim Landesgericht Triest die Gerichtspraxis an und legte 1893 die Richteramtsprüfung ab. Nach verschiedenen Verwendungen wurde P. 1897 dauernd beurlaubt und als Sekretär dem Konsularobergericht in Konstantinopel zugeteilt, 1898 Oberrichter-Stellvertreter. 1900 wurde P. Hofsekretär (extra statum) beim Obersten Gerichts- und Kassationshof in Wien. 1907 Österr. Oberrichter beim Konsularobergericht in Konstantinopel. Unter Belassung seiner bisherigen Dienstverwendung wurde P. 1909 zum Rat des Oberlandesgerichtes in Triest (extra statum), 1912 zum Hofrat des k. k. Obersten Gerichts- und Kassationshofes ernannt und gleichzeitig vom Amte des Oberrichters in Konstantinopel enthoben. 1919 wurde P. Rat des Obersten Gerichtshofs und stellvertretendes, ab 1921 ständiges Mitgl. des Patentgerichtshofes. 1922 erfolgte seine Ernennung zum Senatspräs., 1928 zum Zweiten Präs. des Obersten Gerichtshofs. 1924 wurde er zum Präs.-Stellvertreter beim Patentgerichtshof und 1928 zum Präs. dieses Gerichtshofs bestellt. Ab 1928 war P. Vorsitzender-Stellvertreter des Obersten Gefällsgerichts. 1931 i. R., wurde P. 1933 nochmals für eine Funktionsdauer von fünf Jahren zum Präs. des Patentgerichtshofs bestellt, trat jedoch krankheitshalber 1935 von seinem Posten zurück. In Würdigung seiner vorbildlichen Leistungen auf dem Gebiete der österr. Rechtspflege wurde P. vielfach geehrt und ausgezeichnet.