Pasta Giuditta Maria Costanza, geb. Negri, Sängerin. * Saronno b. Mailand (Lombardei), 28. 10. 1797; † Blevio b. Como (Lombardei), 1. 4. 1865. Stud. zunächst Orgel, dann Gesang bei Asioli am Mailänder Konservatorium und debut. 1815 noch wenig erfolgreich am dortigen Teatro Accademico dei Filarmonici. Erst nach weiteren Stud. bei Scappa und Lavigna und ersten Engagements in Italien, Frankreich und England entwickelte sie sich zur größten Singschauspielerin ihrer Epoche, die 1822–29 mit ihrem Stimmumfang von zweieinhalb Oktaven und ihrem naturalist., sich ganz mit der jeweiligen Partie identifizierenden Spiel abwechselnd das Pariser und Londoner Publikum begeisterte, obwohl ihr Gesang nie frei von Unebenheiten war. 1829/30 gastierte sie auch in Wien, wo sie zur Ersten k. Kammersängerin ernannt wurde. Später trat sie nur noch selten in Konzerten und Opern auf. P.s Stimme verlor rasch an Durchschlagskraft. 1840 ging sie noch auf eine große Konzertreise nach Warschau, St. Petersburg und Moskau, nahm aberschon 1841 in Mailand als Norma Abschied von der Bühne. In London ließ sie sich dann noch 1850 zu einem Konzert überreden. Während ihrer Glanzzeitschrieb Bellini für sie die „Nachtwandlerin“, „Norma“ und „Beatrice di Tenda“, Donizetti (s. d.) seine „Anna Bolena“, Pacini seine „Niobe“ und Pavesi den „Califfo di Bagdad“. Mit Rossini, Bellini, Mazzini, Stendhal u. a. stand sie in regem Briefwechsel, Chopin, Schumann und Grillparzer (s. d.) zählten zu ihren Bewunderern. Ab 1816 war sie mit dem Advokaten Giuseppe P. verheiratet.