Plössl Simon, Optiker. * Wien, 19. 9. 1794; † Wien, 29. 1. 1868. Sohn eines Tischlers; lernte ursprünglich Drechslerei, ab 1812 bei Voigtländer Optik; war schon als Gehilfe sehr angesehen und machte sich, gefördert von J. F. Jacquin (s. d.) und J. J. Littrow (s. d.), 1823 selbständig. Nach bedeutenden Anfangsschwierigkeiten blühte das Geschäft auf, 1831 und 1835 bezog er neue und größere Werkstätten in Wien-Wieden. P., der in engem Kontakt mit bedeutenden Gelehrten, wie Baumgartner (s. d.), A. Frh. v. Ettingshausen (s. d.) und Stampfer, sowie mit Erzh. Johann (s. d.) stand, verbesserte die achromat. Mikroskopobjektive, erfand die Feineinstellung von Okularen durch Schraubenführung und baute neuartige dialyt. Fernrohre; er führte auch Neuerungen in der Brillenfabrikation ein (z. B. ein Brillenanmeßgerät). Durch Belieferung vieler naturwiss., medizin. und astronom. Institutionen mit erstklassigen Präzisionsgeräten erwarb die Fa. P. einen ausgezeichneten Ruf. Erhaltene Fabrikations- und Preislisten geben Aufschluß über die Vielfalt der Erzeugnisse, die z. Tl. auch ins Ausland gingen. P.s qualitativ überlegene Mikroskope waren eine der Voraussetzungen für den Aufstieg der Wr. medizin. Schule. Vielfach geehrt und ausgezeichnet.