Pönninger Franz, Bildhauer und Erzgießer. * Wien, 29. 12. 1832; † Wien, 6. 8. 1906. Sohn des Folgenden; 1846–48 und 1850/51 Schüler der Wr. Akad. der bildenden Künste. Arbeitete nach dem Tod seines Vaters zuerst im Atelier Schroth und ging dann zu Fernkorn (s. d.) an die von diesem geleitete Kunsterzgießerei. Nach dem Ausbruch von Fernkorns Geisteskrankheit führte P. die Gießerei ab 1865 provisor., ab 1866 definitiv (zeitweise gem. mit dem Erzgießer Röhlich), ab 1887 als Eigentümer. 1896 mußte er aus finanziellen Gründen die Fabrik aufgeben, leitete dann die Allg. Zeichenschule am Wr. Kommunalpädagogium und unternahm Reisen nach Deutschland und England. Mitgl. des Wr. Künstlerhauses. P.s künstler. Entwicklung wurde zumeist im Zusammenhang mit seiner Arbeit für Fernkorn gesehen. Sein Anteil an Fernkorns späteren Werken, bes. bezüglich der Reiterstandbilder des Prinzen Eugen und des Banus Jellačić (s. d.), ist ungeklärt, während das des Herzogs Karl Wilhelm Ferdinand v. Braunschweig wohl hauptsächlich von P. stammt. P.s persönlicher Stil wird von der Schule Rauchs geprägt und ist durch nüchterne Wiedergabe und Vorliebe für das Detail charakterisiert. Seine beste und eigenständigste Arbeit ist das Erzh. Johann-Denkmal in Graz.