Sparber, P. Josaphat (Vinzenz) (1878–1936), Ordensmann und Komponist

Sparber P. Josaphat (Vinzenz), OFMCap, Ordensmann und Komponist. Geb. Stilfes, Tirol (Stilves/Stilfes, Italien), 13. 4. 1878; gest. Sterzing, Tirol (Vipiteno/Sterzing, Italien), 10. 9. 1936; röm.-kath. Aus einer tiefgläubigen Familie stammend (aus ihr gingen mehrere geistl. Personen hervor), war er drei Jahre Singknabe im Augustiner Chorherrenstift Neustift (Abbazia di Novacella) und trat nach Absolv. des Gymn. in Brixen (Bressanone) 1896 in Klausen (Chiusa) in den Kapuzinerorden ein. Nach der Priesterweihe 1902 war er ab 1903 als Seelsorger in Bozen (Bolzano), ab 1905 in Malè, ab 1908 in Tarasp (Schweiz) und ab 1909 in Dornbirn eingesetzt, bis er 1912 als Vizenovizenmeister nach Klausen berufen wurde. Als Dir. des Dritten Ordens der Franziskaner (ab 1916) konnte er dort, wie auch später in Sterzing, dessen Mitgl.zahl bedeutend vermehren. Ab 1917 fungierte S. als Guardian in Sterzing. 1933 zum Ersten Definitor der neu eingerichteten Brixner Ordensprov. ernannt, wurde er auf deren erstem Prov.kapitel zum Provinzial gewählt. Bereits kränkl., wirkte er 1934–36 noch als Dir. des Kapuzinerseminars Salern (bei Varna/Vahrn). S. war schon früh als Sänger und Organist tätig, bildete während seiner Zeit in Sterzing die jungen Kleriker im Chorgesang aus und schuf eine Reihe von geistl. Kompositionen (meist für Männerchor) und Liedern im Stil des Cäcilianismus.

W.: 4 leicht ausführbare Marienlieder, 1905; Liederbuch für Ordensversmlgg. der Tertiaren und für Anstalten des seraph. Liebeswerks, 1906, 4. Aufl. 1929; Herz Jesu-Lieder, 1912; Missa in honorem S. Martini; geistl. Chorwerke und Lieder; etc. – Publ.: Regelbüchlein für die Mitgl. des Dritten Ordens des hl. Vaters Franziskus, 1924; Beitrr. in Z.; etc.
L.: Lex. Cappuccinum; P. C. Neuner O. M. C., Literar. Tätigkeit in der Nordtiroler Kapuzinerprov., 1929, s. Reg.; Bote der Tiroler Kapuziner 20, 1937, S. 45ff.; E. Knapp, Kirchenmusik Südtirols, 1993, S. 213; P. G. Walser OFMCap, in: Der Schlern 78, 2004, S. 54f.; P. A. Stampfl OFMCap, ebd., S. 90ff.
(H. Reitterer)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 59, 2007), S. 3f.
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