Steckelmacher Moritz (Mosche), Rabbiner. Geb. Boskowitz, Mähren (Boskovice, Tschechien), 23. 6. 1851; gest. Bad Dürkheim, Dt. Reich (Dtld.), 23. 5. 1920; mos. Sohn eines Kultusbeamten. S. besuchte nach dem Elementarunterricht in Boskowitz ab 1867 die Talmudhochschule in Preßburg und nahm daneben Privatunterricht in den gymnasialen Fächern. Nach Stud. (1871–80) am Jüd.-Theol. Seminar in Breslau (Wrocław) legte er an der dortigen Gymn.abt. 1875 das Abitur ab und begann ein Univ.stud. in Breslau; 1878 Dr. phil. summa cum laude. 1880–1920 wirkte er als Stadt- und Konferenz-Rabb. in Mannheim. S., liberal und der Reform verbunden, war Mitgl. der Religionskonferenz des Großherzogl. Oberrats der Israeliten im Großherzogtum Baden; ein dort unter seiner Mitwirkung erarbeiteter Gebetbuchentwurf wurde zahlreicher Proteste aus orthodoxen Gmd. wegen nicht eingeführt. Er war auch Mitgl. des Ausschusses der Ges. zur Förderung der Wiss. des Judentums. Von seinen drei Söhnen war Ernst S. (geb. Mannheim, Baden/Dtld., 1881; gest. Majdanek, Generalgouvernement/Polen, 1943, umgekommen), 1904 mit einer Diss. über Kant Dr. phil. an der Univ. Erlangen, Rabb. in Bad Dürkheim und Ludwigshafen am Rhein.