Trapp, Werner Frh. von (1773–1842), Offizier

Trapp Werner Frh. von, Offizier. Geb. Lauterbach, Riedeselsches Junkerland (Lauterbach/Hessen, D), 21. 12. 1773; gest. Wien, 31. 10. 1842. Aus einer lothring. Familie stammend, Sohn eines hess. Amtmanns; verheiratet in 1. Ehe mit Anna Johanna Freifrau v. T., geb. Jablonska (1788–1829), in 2. Ehe mit Amalie Freifrau v. T., geb. Roller (gest. 1848). – T. trat im März 1793 als Fähnrich in das hessen-darmstädt. Leib-Rgt. ein, avancierte 1794 zum Seconde- und 1796 zum Premier-Lt., wurde aber schon 1794 dem k. k. Gen.quartiermeisterstab zugeteilt und Ende 1797 als Hptm. def. in die Dienste der österr. Armee übernommen (März 1798 Abschied aus dem hess. Dienst). Er nahm u. a. an der Belagerung von Mainz (1798) sowie im Mai 1800 am Gefecht von Biberach teil, in dem er leicht verwundet wurde. T. diente weiterhin im Gen.quartiermeisterstab (1804 Mjr.), machte den Feldzug von 1805 mit und wurde 1807 zum Obstlt. befördert. Ab Februar 1809 war er Gen.stabschef des 2. Armeekorps unter →Johann Gf. v. Kolowrat-Krakowsky, kämpfte bei Aspern, wo er wiederum verwundet wurde, und Deutsch-Wagram und wurde dann zum Gen.stabschef der Armee (1812 Obst.) bzw. im Februar 1813 des Observationskorps in Böhmen unter Kolowrat-Krakowsky ernannt. Im Sommer 1813 kam er als 2. Gen.quartiermeister zur Hauptarmee unter →Karl I. Philipp Fürst zu Schwarzenberg (im Juli GM), focht im August bei Dresden, im Oktober bei Leipzig und 1814 in Frankreich. Am Feldzug von 1815 nahm er als Bgdr. teil, wurde im Oktober 1815 Bgdr. in Wien und fungierte von Mai 1823 bis März 1824 als Leiter des Gen.quartiermeisterstabs. 1827 wurde T. FML und Divisionär in Tarnau (Tarnów), 1832 in Ofen (Budapest) und im Juli 1835 Militärkmdt. in Troppau (Opava). Zwar allg. als tüchtig, aber für höchste Verwendungen im Feld doch weniger geeignet beurteilt, wurde er im März 1839 zum Präs. des allg. Militär-Appellationsgerichts ernannt und 1841 zum FZM befördert. T. wurde 1813 Kommandeur des Leopold-Ordens, 1818 in den Adels- und Frh.stand erhoben, 1823 Inhaber des IR Nr. 25 sowie 1836 Geh. Rat. Darüber hinaus erhielt er russ., bayer. und hess. Ausz.

L.: Wurzbach (s. u. Johann August T.); A. Trautsch, Geschichte des k. k. 25. Inf.-Rgt. FZM Frh. Lazarus v. Mamula, 1875, S. 535, 542; A. Frh. v. Wrede, Geschichte der k. u. k. Wehrmacht 1, 1898, S. 292; E. Glaise v. Horstenau, Die Tage von Dresden 1813, 1911, S. 52; E. v. Woinovich, Kulm, Leipzig, Hanau 1813, 1911, S. 94, 96; KA, Wien; Mitt. François Gendreau, Versailles, F.
(A. Schmidt-Brentano)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 66, 2015), S. 426f.
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